Astronomie

Sonnensystem

Vergrösserte Bilder und Aufnahmedaten sind per Klick auf die Vorschaubilder erreichbar.

Sonne

Die Sonnenbeobachtung hat den unbestreitbaren Vorteil, dass sie während einer Tageszeit geschieht, die nicht für den Schlaf vorgesehen ist...
Zur Beobachtung der Sonne wird ein spezieller Filter benötigt, der vor das Objektiv des Teleskopes oder der Kamera montiert wird. Die Sonne darf niemals ohne geeignete Schutzmassnahmen mit einem Feldstecher oder Teleskop und auch nicht von blossem Auge beobachtet werden. Irreversible Augenschäden bzw. die Erblindung wären die Folge.


Venustransit, 8.6.2004

In Biglen konnte ich den Beginn des Venustransits bei bestem Wetter und recht gutem Seeing beobachten und fotografieren.
Die erste Aufnahmeserie konnte ich mit der Nikon D70 in Projektion durch das 114/900-Newton gewinnen.
Der Transit war auch von blossem Auge mit einer Sonnenfinsternisbrille zu sehen, Venus erschien als kleines Pünktchen auf der Sonnenscheibe, dessen Grösse an die Grenze des Auflösungsvermögens meiner Augen stiess.
In der Sternwarte des Gymnasiums Burgdorf konnte ich den Venustransit weiterverfolgen. Ich hatte die Möglichkeit, durch den exzellenten Zeiss-Refraktor der Sternwarte Urania zu fotografieren.
Der Transit war ein Ereignis, das sowohl wegen seines besonderen Anblicks, wie auch wegen seiner Seltenheit interessant ist. Ich schätze mich glücklich, dass ich den Venustransit auf einigen Fotografien festhalten konnte.

Venustransit: Eintritt, aufgenommen am 08.06.2004, 06:21 MEZ
Ich hatte leider vergessen, die Empfindlichkeit zurückzustellen, daher belichtete ich bei 1600 ISO. Die Bilder wirken in der Folge etwas körnig.

Venustransit: Mitte, aufgenommen am 08.06.2004, 08:46 MEZ

Venustransit: Austritt, aufgenommen am 08.06.2004, 12:05 MEZ
Auch vom Austritt, der kurz vor dem Beginn der Nachmittagslektion stattfand, konnte ich Aufnahmen gewinnen.

Venustransit: Austritt, aufgenommen am 08.06.2004, 12:12 MEZ

Venustransit: Austritt, aufgenommen am 08.06.2004, 12:15 MEZ
Diese Aufnahmeserie des Endes des Transits entstand in Projektion durch den Zeiss-Refraktor mit meinem 20 mm SuperPlössl-Okular.


Sonnenfinsternis, 1.8.2008

Am 1. August 2008 ereignete sich eine totale Sonnenfinsternis, von Europa aus partiell beobachtbar.
Leider trübten einige Wolken die Sicht auf dieses Ereignis. Sie führten aber auch zu stimmungsvollen Situationen.

Sonnenfinsternis, aufgenommen am 01.08.2008, 10:36 MEZ


Mond

Der Mond ist meistens ein lohnendes Objekt. Schon mit kleinen Teleskopen werden Krater und Gebirgszüge zugänglich und bieten einen unvergleichlichen Anblick. Wenn der Mond scheint, lassen sich aber die meisten DeepSky-Objekte schlecht beobachten - ich bin deshalb kein grosser Freund von ihm.
Die Mondfotografie eignet sich gut als Einstieg in die Astrofotografie.


Mondfinsternis, 16.5.2003

Dies war die erste Mondfinsternis, die ich fotografisch festhielt. Sie fand in den frühen Morgenstunden statt, der Mond ging etwa zur Mitte der Finsternis unter. Deshalb störte bei der Totalität auch bereits die Morgendämmerung.

Mondfinsternis, Mond halb im Kernschatten, aufgenommen am 16.05.2003, 03:35 MEZ

Mondfinsternis, kurz vor der Totalität, aufgenommen am 16.05.2003, 04:05 MEZ


Mondfinsternis, 9.11.2003

Meine zweite Mondfinsternis im Jahr 2003 war wesentlich günstiger, da sie in ihrer ganzen Länge beobachtbar war. Das Wetter spielte bestens mit, ich beobachtete die Finsternis bis zum Ende der Totalität.
Faszinierend war zu beobachten, wie während der Finsternis die visuelle Grenzgrösse kontinuierlich bis etwa 5.7 mag anstieg.

Verlauf der Mondfinsternis, aufgenommen am 09.11.2003, 00:46 MEZ

Verlauf der Mondfinsternis, aufgenommen am 09.11.2003, 01:00 MEZ

Mitte der Finsternis, aufgenommen am 09.11.2003, 02:15 MEZ


Mondfinsternis, 3./4. März 2007

Nach längerer Zeit fand wieder eine totale Mondfinsternis statt. Trotz eher schlechten Wetters konnte ich die Finsternis durch Wolkenlücken hindurch beobachten und während der Totalität einige Aufnahmen durch das Teleskop machen.

Mondfinsternis, Totalität, aufgenommen am 04.03.2007, 00:20 MEZ


Saturnbedeckung, 22.5.2007

Die zweite Saturnbedeckung des Jahres 2007 fand am Abend des 22. Mai statt. Ich konnte die Austrittsphase von der Sternwarte Urania in Burgdorf aus beobachten und fotografieren. Der hinter dem Mond hervortretende Ringplanet bot einen Anblick von ganz besonderer Ästhetik.

Saturnbedeckung durch den Mond, aufgenommen am 22.05.2007, 22:34 MEZ


Partielle Mondfinsternis, 16.8.2008

Nur gut zwei Wochen nach der Sonnenfinsternis brachte der August noch eine Mondfinsternis - allerdings nur eine partielle.

Partielle Mondfinsternis, aufgenommen am 16.08.2008, 22:20 MEZ
Da der 152/1225-Newton gerade umgebaut wurde, kam wieder das kleinere Teleskop zum Einsatz.


Mondsichel, zwei Tage nach Neumond, aufgenommen am 02.06.2003, 22:15 MEZ

Mond, drei Tage nach Vollmond, aufgenommen am 13.10.2003, 20:45 MEZ

Mond, drei Tage nach Vollmond, aufgenommen am 13.10.2003, 21:45 MEZ

Mond, ein Tag vor Halbmond, aufgenommen am 05.10.2004, 00:12 MEZ

Mond, ein Tag vor Halbmond, aufgenommen am 05.10.2004, 00:14 MEZ

Grimaldi-Becken, aufgenommen am 23.03.2005, 21:21 MEZ

Aristarch und Schrötertal, aufgenommen am 23.03.2005, 21:30 MEZ

Mond, aufgenommen am 11.10.2008, 22:45 MEZ


Planeten

Zur Planetenfotografie eignet sich am besten eine Webcam: Man nimmt einen kurzen Film auf, selektiert die besten Einzelbilder und mittelt diese. Dadurch lässt sich der negative Einfluss der Luftunruhe bedeutend reduzieren.


Mars

Mars ist besonders zur Oppositionszeit ein interessantes Objekt.
Auf dem Roten Planeten lassen sich dann gut verschiedene Dunkelgebiete beobachten, manchmal ist auch die Polkappe zu sehen.

Mars, aufgenommen am 11.10.2003, 20:00 MEZ

Mars, aufgenommen am 22.12.2007, 23:06 MEZ


Jupiter

Der Gasriese bietet im Teleskop einen sehr schönen Anblick: Man erkennt zumindest zwei Wolkenbänder auf dem Planeten, bei guten Verhältnissen zum Teil noch mehr. Die vier galilieischen Monde sind einfach zu sehen.

Jupiter, aufgenommen am 26.06.2005, 21:55 MEZ

Jupiter mit GRF und Io, aufgenommen am 01.07.2006, 21:46 MEZ
Die Webcam liefert ein deutlich besseres Resultat als die Spiegelreflex: Der Grosse Rote Fleck und verschiedene Wolkenbänder sind auf Jupiter zu sehen, links neben dem Planeten befindet sich der Mond Io.


Saturn

Saturn ist meiner Meinung nach der schönste Planet. Sein Ringsystem bietet einen unvergleichlichen Anblick. Die cassinische Teilung des Ringes ist meistens gut sichtbar, auf dem Planeten lässt sich oft ein Wolkenband ausmachen. Der grosse Saturnmond Titan ist schon in einem kleinen Teleskop zu sehen.

Saturn, aufgenommen am 25.02.2005, 22:35 MEZ

Saturn, aufgenommen am 11.02.2006, 21:00 MEZ
Dies ist die erste gelungene Aufnahme mit der Webcam. An diesem Abend herrschte hervorragendes Seeing! Gegenüber den Aufnahmen mit der Spiegelreflexkamera ist eine klare Steigerung der Auflösung festzustellen.

Saturn, aufgenommen am 27.02.2006, 23:17 MEZ
Der Fokus ist bei dieser Aufnahme wohl etwas besser getroffen als bei dem Saturnbild vom 11.2.2006. Die Cassini-Teilung des Rings erscheint schärfer.

Saturn, aufgenommen am 23.03.2006, 23:30 MEZ
Es ist interessant, dass man erkennen kann, dass die Saturn-Opposition bereits etwas weiter zurück liegt: Der Planetenschatten auf dem Ring ist jetzt sehr schön zu sehen, während er bei der Aufnahme von Anfang Februar höchstens erahnbar ist.

Saturn, aufgenommen am 13.03.2007, 23:50 MEZ
Es ist interessant, wie sich die Perspektive innerhalb eines Jahres geändert hat: Die Ringöffnung ist merkbar kleiner.


Kleinkörper

Unser Sonnensystem beherbergt zahlreiche Kleinkörper: Asteroiden und Kometen. Während die Kleinplaneten (Planetoiden, Asteroiden) im Teleskop als einfache Lichtpünktchen erscheinen, besitzen Kometen eine ausgedehnte Koma und manchmal einen oder zwei Schweife. Pro Jahr treten meistens mehrere Kometen auf, die sich im Teleskop beobachten lassen.


Komet C/2001 Q4 (NEAT)

Dieser Komet war der eine von zwei helleren im Frühling/Sommer 2004. Seine Helligkeit betrug Ende Mai ca. 4 mag. So bot er in meinem Teleskop schon einen schönen Anblick.

C/2001 Q4 (NEAT), aufgenommen am 29.05.2004, 22:30 MEZ
Auf der Aufnahme erkennt man recht gut den nach links oben gerichteten Schweif. Die Koma ist recht ausgedehnt.

C/2001 Q4 (NEAT), aufgenommen am 27.07.2004, 23:55 MEZ
Die Helligkeit des Kometen war inzwischen stark zurückgegangen. Er war aber im Newton-Teleskop noch deutlich erkennbar.
Auf der Aufnahme ist ein Schweifansatz erahnbar.


Komet C/2003 K4 (LINEAR)

Der zweite hellere Komet im Sommer 2004 kam nicht ganz an NEAT heran. C/2004 K4 erreichte etwa eine Helligkeit von 6.5 mag.

C/2003 K4 (LINEAR), aufgenommen am 27.07.2004, 23:00 MEZ
Ich suchte den Kometen einen Tag vor seiner Begegnung mit dem Kugelsternhaufen NGC 5466 auf, um zu sehen, ob er in der Reichweite meines Teleskops liegt. Visuell war der Komet trotz des störenden Mondlichtes als diffuses Fleckchen erkennbar. Auf der Fotografie ist er gut zu sehen, ein Schweifansatz ist erkennbar.

C/2003 K4 (LINEAR), aufgenommen am 28.07.2004, 23:17 MEZ
Obwohl die Nachführung ziemlich schlecht geraten ist, erkennt man deutlich den Kugelsternhaufen NGC 5466 oberhalb des Kometen. NGC 5466 hat eine Helligkeit von nur 9.1 mag.


Komet C/2004 Q2 (Machholz)

Um die Jahreswende 2004/2005 wurde der Komet Machholz heller als 4 mag und somit bei dunklem Himmel von Auge beobachtbar. Er entwickelte einen recht langen Schweif.
Besonders schön war die Begegnung von Machholz mit den Plejaden. Diese Konstellation durfte ich mir natürlich nicht entgehen lassen!

C/2004 Q2 (Machholz), aufgenommen am 12.12.2004, 21:10 MEZ
Bereits auf dieser Aufnahme sind zwei Schweife erkennbar: Der längere, dünne Gasschweif nach links oben und der kürzere, dicke Staubschweif nach rechts oben.

C/2004 Q2 (Machholz), aufgenommen am 03.01.2005, 21:30 MEZ
Wegen der Eigenbewegung des Kometen verschieben sich die Sternpositionen. Der Gasschweif ist hier nach links gerichtet.

C/2004 Q2 (Machholz) bei den Plejaden, aufgenommen am 07.01.2005, 22:25 MEZ
Diese Aufnahme zeigt die Begegnung von Machholz mit dem Plejaden. Faszinierend ist zu sehen, dass der Gasschweif des Kometen über die Plejaden hinweg verläuft und sich scheinbar mit deren bläulichen Reflexionsnebeln vermischt.


Komet 9P/Tempel

Am 4. Juli 2005 feuerte die amerikanische Raumsonde "Deep Impact" ein Projektil auf dem Kometen 9P/Tempel. Dabei wurde ein riesiger Krater in den Kometen geschlagen, das weggeschleuderte Material liess ihn kurzzeitig heller erscheinen.
Leider war am 4. Juli der Himmel über Biglen bedeckt. Am Tag danach war der Himmel aber klar und sehr dunkel. Die Helligkeit des Kometen hatte aber inzwischen wieder abgenommen. Ich fand seine Position, visuell war mit dem 114/900-Newton aber nichts zu erkennen. Erst auf der Fotografie erkennt man den Kometen als schwaches Fleckchen.

9P/Tempel, aufgenommen am 05.07.2005, 23:00 MEZ


Komet C/2006 A1 (Pojmanski)

Am 4. Januar wurde der erste Komet des Jahres 2006 gefunden. Die Helligkeitsentwicklung des Kometen Pojmanski Anfang 2006 war überraschend: Prognostiziert war eine Helligkeit von maximal 10 mag, doch erreichte der Komet 5 bis 6 mag. Als ich ihn zum ersten Mal beobachtete, betrug die Helligkeit noch etwa 7.5 mag. Im 6-Zöller war ein recht heller Kern (False nucleus) und eine schwache Koma beobachtbar.

C/2006 A1 (Pojmanski), aufgenommen am 15.03.2006, 05:00 MEZ


Komet 73P/Schwassmann-Wachmann 3

Dieser periodische Komet wurde 1930 entdeckt. Lange Zeit konnte er nicht mehr gefunden werden. Erst 1979 wurde er wiederentdeckt, seither konnte er einige Male beobachtet werden. Komet 73P besitzt eine Periode von knapp fünfeinhalb Jahren.
Beim Durchgang im Jahr 1995 brach der Komet in mehrere Teile auseinander.
Im Mai 2006 näherte sich der Komet der Erde auf 0.08 AE. Besonders die Fragmente C und B konnten gut beobachtet werden.

73P/Schwassmann-Wachmann 3, Fragment C, aufgenommen am 21.04.2006, 23:10 MEZ

73P/Schwassmann-Wachmann 3, Fragment C, aufgenommen am 02.05.2006, 22:54 MEZ


Komet C/2006 M4 (SWAN)

Dieser am 20. Juni 2006 entdeckte Komet erreichte Ende Oktober 2006 dank eines Helligkeitsausbruchs ca. 4.5 mag und konnte ganz knapp von blossem Auge und sehr schön im Feldstecher und Teleskop beobachtet werden.

C/2006 M4 (SWAN), aufgenommen am 26.10.2006, 20:20 MEZ


Komet 17P/Holmes

Der Komet Holmes ist ein periodischer Komet mit einer Umlaufzeit von ca. 7 Jahren. Ende Oktober 2007 erreichte Holmes wegen eines plötzlichen Helligkeitausbruchs die 2. Grössenklasse und war mehrere Wochen lang deutlich von blossem Auge sichtbar.

Komet 17P/Holmes, aufgenommen am 01.11.2007, 21:30 MEZ
Die runde Koma war freisichtig indirekt sichtbar, im Feldstecher erkannte man sie schon ganz schön. Die Aufnahme gibt beinahe den visuellen Eindruck im Teleskop wieder!


Komet C/2006 P1 (McNaught)

Am 12. Januar 2007 konnte ich den Kometen McNaught in der Abenddämmerung in einer Wolkenlücke am Horizont beobachten und fotografieren. Am Tag darauf stiegt seine Helligkeit nochmals bedeutend an: Ich konnte ihn am Nachmittag des 13. Januars 2007 von blossem Auge mit Schweif am blauen Tageshimmel etwas östlich der Sonne beobachten. Ich stellte mich in den Schatten eines Hauses, so dass ich ungeblendet den etwa -5 mag hellen McNaught mit Schweif beobachten konnte. Ein unvergesslicher Anblick!

Komet C/2006 P1 (McNaught), aufgenommen am 12.01.2007, 17:44 MEZ
Diese Aufnahme zeigt McNaught ca. 2 Minuten vor dem Untergang.


Komet C/2007 N3 (Lulin)

Der im Februar 2009 sichtbare Komet Lulin leuchtete in grüner Farbe: Dies soll auf Dicyan und zweiatomigen Kohlenstoff im Schweif zurückzuführen sein.
Lulin war mit ca. 5 mag gut im Feldstecher zu sehen.

C/2007 N3 (Lulin), aufgenommen am 28.02.2009, 22:15 MEZ